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Das muss man wissen!   Oder auch nicht.

 

Einwohnerzahl

6.317 Menschen leben in der Parkstadt (Stand: 30.9.1999)

Oder genauer: alle mit Haupt- oder Nebenwohnsitz gemeldeten Personen im Stadtviertel Nr.1363. 
Zum Vergleich: zur gleichen Zeit waren im Arabellapark (Stadtviertel Nr.1361) nur 3762 Personen gemeldet.

Weitere Vergleichszahlen: 
Im gesamten Stadtbezirk 13 (Bogenhausen) leben 74.775 wohnberechtigte Einwohner, darunter 10.996 Ausländer (= 14,7%)
auf einer Gesamtfläche 2.371,87 ha. 
Das bedeutet: die Parkstadt Bogenhausen beherbergt 8,5% der Stadtteil-Bevölkerung.
Aber: die Parkstadt belegt mit 22 ha gerade mal 0,9% der Gesamtfläche Bogenhausens!
Somit leben in der Parkstadt Bogenhausen 287 Einwohner je ha; in Gesamt-Bogenhausen nur 32 Einwohner je Hektar.
Quelle: Statistisches Amt der Stadt München (übrigens - siehe unten: "Morgenrothstraße"!)

Noch eine Vergleichszahl: ebenfalls ca. 6.000 Einwohner hatte New York im Jahr 1700.

Ich weiß zwar nicht wann München 6000 Einwohner hatte, aber im Jahr 1369 waren's aber bereits 10.810, also soviel wie heute in Arabellapark und Parkstadt Bogenhausen zusammen.
Und: im Jahr 1173 umfasste das Münchner Stadtgebiet 17 ha, war also um 50.000 qm kleiner als die heutige Parkstadt.
Quelle: Hollweck, Ludwig: Was war wann in München? - Stadtgeschichte in Jahresportraits. Verlag Christiane Unverhau, München, 1982

 

Mittelpunkt

Das Zentrum (= geometrische Mitte) der Parkstadt Bogenhausen liegt beim Durchgang zwischen den Häusern Beblostraße 14 und Beblostraße 16. Geographische Daten: 48° 08' 20'' (nördliche Breite), 11° 37' 20'' (östliche Länge).
Quelle: Luftbildatlas Ver. 1.0D; Usbeck-Wenninger GmbH und Scout Systems GmbH, München

Nach den topographischen Karten des Landesvermessungsamtes auf CD-ROM liegt der geographische Mittelpunkt der Parkstadt (Durchgang Beblostrasse): 48° 08' 35'' (nördliche Breite), 11° 37' 13'' (östliche Länge). Höhe in diesem Punkt: 519 m über NN.
Dieser Hinweis kam von Hans Kreuzer, Buschingstraße. Vielen Dank!

Eine Messung mit dem GPS-Empfänger MAGELLAN GPS-300 im o.a. "Mittelpunkt der Parkstadt" (exakt: Mitte des runden Kanaldeckels!) ergab die Werte: 48° 08' 32'' N (Nord) und 11° 37' 21'' E (Ost). Empfangsstärke: 5 Satelliten; genauer geht's wohl kaum.
Anmerkung: Zum diesem Zeitpunkt führten die USA Krieg im Irak; das GPS-Signal war somit auf höchste Genauigkeit geschaltet.

Zum Vergleich: die offizielle geographische Lage der Stadtmitte Münchens (nördlicher Turm des Doms) lautet: 48° 8' 23'' nördliche Breite, 11° 34' 28'' östliche Länge.
Quelle: Statistisches Amt der Stadt München

 

Höhe über NN

Durch das unterschiedliche Geländeniveau in der Parkstadt ist eine exakte Höhenangabe für das gesamte Gelände nicht möglich.
Das Gelände um "Parkgaststätte" und "Großes Ladenzentrum" (Buschingstraße 4-6) liegt 524,55 m über NN.

Zum Vergleich: 
Die durchschnittliche Höhe der Stadt München beträgt 530 m über NN. Der höchste Punkt liegt bei Warnberg (Gemarkung Solln): 579m über NN. Der tiefste Punkt Münchens liegt im nördlichen Schwarzhölzl (Gemarkung Feldmoching) mit 482 m über NN. Wer hätte das gedacht - der Höhenunterschied innerhalb Münchens beträgt somit fast 100 Meter!
Quelle: Statistisches Amt der Stadt München

 

Ortszeit

Unsere exakte Ortszeit differiert gegenüber der mitteleuropäischen Zeit:  - 13´ 42´´.
Quelle: Statistisches Amt der Stadt München

 

Woher kommt die Bezeichnung "Parkstadt"?

Der Volksmund bezeichnete die heutige "Parkstadt Bogenhausen" gerne als "Preußensiedlung" - wegen des hohen Anteils an Kriegsflüchtlingen. 
In der Anfangszeit kursierten verschiedene Bezeichnungen, z.B.: "Parkwohnanlage", "Parksiedlung".
In der SÜDPOST erschien bereits am 9.5.1956 - gut ein Jahr nach Baubeginn - ein Artikel mit dem Titel: "Eine Parkstadt mit Aussicht auf die Alpen in München". Auch im weiteren Text wurde die neue Siedlung ausschließlich "Parkstadt" genannt.
Offiziell wurde der Name erstmals 26. Mai 1964 genannt, in einer Besprechung über die Stadtbezirkseinteilung, welche vom Münchener Stadtrat am 6. und 7. April 1965 beschlossen wurde. 

Der Name verweist auf eine kleine, parkartige Landschaft mit altem Baumbestand, welcher rund um die ehemalige Ziegelei Reiffenstuel (heute: Schreberweg 4) erhalten geblieben war. Das restliche Gelände war komplett abgeziegelt und lediglich eine baumlose Schafweide. Die heutige Bepflanzung wurde erst nach den Baumaßnahmen im Jahr 1956/57 angelegt (Gartenarchitekt: Alfred Reich).
Quelle: Verschiedene
Tipp: Wer mehr über Herkunft und Bedeutung der Bogenhausener Stadtviertelbezeichnungen erfahren möchte:
http://www.muenchen.de/referat/kultur/institute/monace/stadtteil/geschichte/bezirk13.htm

 

Bedeutung der Straßennamen

Stuntzstraße  -  1899 benannt nach Joseph Hartmann Stuntz (1793-1859), Komponist; war Chordirektor und Operndirigent in München; 1826 Hofkapellmeister; komponierte überwiegend kirchliche Musik und Festmusiken zu Anlässen des Hofes; hinterließ mehrere Opern.

Buschingstraße  -  benannt 1955 nach Paul Busching (1877-1945), Hofrat und Universitätsprofessor; machte sich besonders verdient um den gemeinnützigen Wohnungsbau in München; wurde 1933 als Gegner des Nationalsozialismus aus allen Ämtern entfernt.
Photo rechts: Bronzeplastik zum Gedenken an Paul Busching - beim großen Einkaufszentrum an der Buschingstraße (vor dem Getränkemarkt Orterer - ehem. KONSUM bzw. COOP).

Aus dem wunderschön gestalteten Bogenhausen-Kalender 2004 "Ein Spaziergang durch den Münchner Nordosten" von Karin Bernst und Roland Krack (erhältlich in Schreibwaren-/Zeitungsläden oder über den Verein für Stadtteilkultur im Münchner Nordosten e.V.):
Paul Busching wurde 1877 in Hamburg geboren und studierte in München Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft. Schon früh setzte er sich für die Linderung der Wohnungsnot in München ein. Er war Mitbegründer des "Vereins zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse in München" im Jahre 1899 und wurde 1917 zum Geschäftsführer der "Bayerischen Landessiedlungsgesellschaft" berufen. 1918 wählte man ihn in den Ausschuss der neu gegründeten GWG (Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft). Die GWG ist als städtische Siedlungsgesellschaft zum Zwecke  einer "organischen Zusammenfassung aller derjenigen Kreise, die am Bau von Wohnungen interessiert sind" entstanden. 1923/24 stellte die GWG ihren Geschäftsbetrieb ein, wurde aber im Jahre 1935 durch eine Neugründung wiederbelebt. Den bisherigen Aufsichtsratsmitgliedern legte man nahe, zurückzutreten. Lediglich Paul Busching erklärte sich mit diesem Verfahren nicht einverstanden. Von 1929 bis 1935 besaß Busching ein Haus in der Pienzenauerstraße (Alt-Bogenhausen/Herzogpark). Nach der gewaltsamen Entfernung aus seinen Ämtern verbrachte seine letzten Jahre in Berlin, wo er beim Einzug der Russen den Tod fand.

Beblostraße  -  1955 benannt nach Fritz Beblo (1872-1947), Stadtbaurat in München von 1919 bis 1936; machte sich verdient um die Errichtung von Großsiedlungen zur Linderung der Wohnungsnot, legte einen Generalbaulinien- und einen Flächennutzungsplan vor und zeichnete mitverantwortlich u.a. für die Planung des Dantestadions. 
Die Straßenbahnhauptwerkstätte (
Ständlerstraße 20), ein 1918 von Karl Stöhr als Kriegsmetallwerk errichteter, weiträumiger Hallenkomplex, wurde 1926 von Fritz Beblo und Karl Meitinger zur Straßenbahnwerkstätte umgebaut.
Fritz Beblo liegt im Münchner Südfriedhof begraben.
(Foto vom Grab demnächst).

Scherfweg  -  1980 benannt nach Robert Scherf (1869-1937); erwarb sich als Begründer verschiedener Münchner Baugenossenschaften besondere Verdienste.

Morgenrothstraße  -  1955 benannt nach H.Th. Wilhelm Morgenroth (1877-1938), Direktor des Statistischen Amtes der Stadt München; wurde bekannt als Fachmann für Fremdenverkehr, aber auch durch seine Vorlesungen über Statistik und Wohnungspolitik.

Gotthelfstraße  -  1925 benannt nach Jeremias Gotthelf, eigentl. Albert Bitzius (1797-1854), schweizerischer Erzähler; begann erst mit 40 Jahren zu schreiben, realistische Darstellungskunst und Psychologie heben sein Werk weit über die Gattung der Dorfgeschichten hinaus ("Uli der Knecht", 1846; "Uli der Pächter", 1849; Erzählung "Die schwarze Spinne", 1842).

Schreberweg  -  (ehem. Donaustraße) 1962 benannt nach David Gottlob Moritz Schreber (1808-1861), Arzt; widmete sich der Orthopädie und Heilgymnastik, setzte sich für die Volksgesundheit ein, förderte die gymnastische Erziehung und Einrichtung öffentlicher Spielplätze für die Jugend; auf ihn geht die Kleingarten-Bewegung ("Schrebergarten") zurück.

Richard-Strauss-Straße  -  (ehem. Fichtelgebirgstraße) 1915 (?) benannt nach Richard Strauss (1864-1949), Komponist; der bedeutendste Musikdramatiker seit Richard Wagner, geboren als Sohn eines Hornisten am Hoftheater in München; 1886 wurde er 3., 1896 1. Kapellmeister in München; ab 1898 in Berlin, von 1919 bis 1924 in Wien tätig; wichtig für seine Bühnenwerke war die lange und intensive Zusammenarbeit mit Hugo von Hofmannsthal, der die Libretti schrieb für viele Strauss-Opern; bedeutsam auch als Komponist von Kammermusik, Orchestermusik und Liedern; Ehrenbürger der Stadt München.
Quelle: Dollinger, Hans: Die Münchner Straßennamen. Ludwig Verlag in der Südwest Verlag GmbH & Co. KG, München, 1994

Anmerkung: die Jahresangabe "1915" für die Gründung bzw. Benennung trifft für den Teil der Richard-Strauss-Strasse, der die Parkstadt tangiert, nicht zu. Dort hieß sie zumindest um 1955 (Bau der Parkstadt) noch "Fichtelgebirgstraße". Wer weiß da näheres? Bitte um Mitteilung: wewi@parkstadt-bogenhausen.de

 

Grundsteinlegung, Richtfest, Erstbezug

Der Grundstein für die Parkstadt Bogenhausen wurde am 11.11.1954 gelegt. Wer bitte weiß denn, wo genau der Grundstein liegt?
Das Richtfest wurde am 5.8.1955 gefeiert. Das war wohl vor einem der Häuser an der Stuntzstraße. Aber wo genau?
Der erste Mieter zog bereits im Dezember 1955 ein.

 

Denkmalschutz

Die Parkstadt Bogenhausen wurde im Januar 1996 als "Ensemble* Parkstadt Bogenhausen" in die Denkmalliste aufgenommen. Als Einzelgebäude stehen unter Denkmalschutz:
- das Ladenzentrum und die Parkwirtschaft an der Buschingstraße (Architekt: Franz Ruf)
- bereits seit 1988 die Pfarrirche St.Johann v. Capistran und das Pfarrzentrum (Architekt: Sep Ruf).

Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege.

Die Parkstadt Bogenhausen ist also jetzt auch offiziell als herausragendes Beispiel der 50er-Jahre-Architektur anerkannt, wie z.B. die Maxburg-Anlage (1955) oder der "Ruf-Block" an der Theresienstraße. Weitere bemerkens- und schützenswerte Bauten aus den 50ern sind u.a. der Tankstellenpavillon Ecke Einstein-/Grillparzerstraße (heute "Autoverleih SIXT", gar nicht weit von der Parkstadt), der Wohnblock am Habsburgerplatz oder die Matthäus-Kirche ("Martin Luthers Sprungschanze") am Sendlinger-Tor-Platz.

Die kulturhistorische Bedeutung der Parkstadt ahnte bereits Stadtrat Fischer bei der Grundsteinlegung im November 1954:
"Eine moderne Wohnsiedlung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird ebenso Ausdruck dieser Jahre sein sollen und müssen, wie es zu ihrer Zeit die Bauten und Bürgerhäuser der Gotik, des Barock oder Biedermeier waren."
Mehr zu diesem Thema im Bereich
heimatkunde > denkmalschutz.

* Begriffsdefinition: Ensemble
Ensemble nennt man eine Gruppe von Gebäuden, die zusammen ein historisches Orts-, Platz- und/oder Straßenbild darstellen und deshalb als Ganzes erhaltungswürdig sind. Dabei ist zu beachten, dass einzelne Gebäude innerhalb eines Ensembles sehr wohl Denkmaleigenschaft besitzen können. Doch gibt es in aller Regel auch viele Gebäude in Ensembles, die für sich allein keinen Denkmalcharakter haben und trotzdem als Ensemble-Bestandteil unter Denkmalschutz stehen. Ein Ensemble können z.B. eine Schlossanlage, ein Straßenzug, ein Platz oder ein ganzer Stadtkern darstellen.

 

Ältester Einwohner

Unser ältester Mitbürger ist 106 Jahre alt (geb. 1894(?). Er  wohnt - zusammen mit seiner ebenfalls schon sehr betagten Tochter - in der Buschingstraße und hat sich bis vor kurzem immer noch weitgehend selbst versorgt. 
(Stand: 2001; Name und Adresse sind dem Herausgeber bekannt)


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Stand: 02.02.2004   ·  Copyright © 2000 W.Wittemer  ·  Kritik? Anregungen? Ergänzungen? eMail: info@parkstadt-bogenhausen.de